Die erste Saison als Profitriathlet ist bereits vorbei. In diesem Beitrag gebe ich dir einen Einblick in meine persönlichen Erfahrungen und Take-Aways für die Saison 2024.
Schwimmen:
Neu bin ich anstelle von 3-mal die Woche nun 5-mal pro Woche im Wasser, das entspricht ca. 15-20km. Während der ersten Saisonhälfte gab es grosse Fortschritte im Training. Die Ergebnisse der ersten Wettkämpfe waren jedoch aus meiner Sicht eher enttäuschend. Es gelang mir nicht, die Leistungen aus dem Schwimmbad ins Freiwasser zu übertragen. Ich war überrascht vom hohen Schwimmniveau meiner Konkurrenten, und mir fehlte die Erfahrung bei Massenstarts. Die enttäuschenden Schwimmleistungen wirkten sich auch auf meine Motivation aus, fast täglich im Schwimmbad zu trainieren. Trotzdem setzte ich mein Training wie geplant um, aber ich wusste, dass ich etwas ändern musste.
Deshalb suchte ich nach Unterstützung und habe nun einen spezifischen Schwimmcoach, der mich zweimal die Woche direkt am Beckenrand coacht, während ich mit der Trainingsgruppe meine Bahnen ziehe. Das Training in der Gruppe hat mich definitiv motiviert, mich im Wasser noch mehr anzustrengen. Für die nächste Saison erhoffe ich mir, den Abstand zu den schnellsten Schwimmern zu verringern und im vorderen Drittel aus dem Wasser zu kommen.
Radfahren:
Radfahren war bis anhin stets meine stärkste Disziplin. Doch in diesem Jahr lief es in der ersten Saisonhälfte irgendwie nicht rund. Ich hatte das Gefühl, über die gesamten ersten Rennen hinweg schwach auf dem Rad zu sein, und meine Leistungen blieben im Vergleich zu den Vorjahren hinter meinen Erwartungen zurück. Als Profi in meiner ersten Saison hatte ich natürlich gehofft, Fortschritte zu erzielen. Es war frustrierend zu sehen, dass meine Leistung sich in die entgegengesetzte Richtung zu bewegen schien.
Erst während der ersten Hitzetage im Sommer gelang es mir schliesslich, den Schalter umzulegen. Von Rennen zu Rennen fand ich allmählich zu meiner alten Form zurück, und Ende September fühlte ich mich so fit wie nie zuvor. Leider konnte ich aufgrund einer Krankheit meine verbesserte Form nicht im Wettkampf unter Beweis stellen. Dennoch bot mir und meinem Coach Florian Heck die Phase zwischen August und Oktober wertvolle Erkenntnisse und Hinweise für die kommende Saison. Wir haben nun ein genaueres Verständnis dafür, wie mein Körper auf verschiedene Trainingsansätze reagiert, und können so 2024 einen grossen Schritt in Richtung Podest machen.
Laufen:
Für mich ist das Laufen eine Herausforderung und eine Art Hass-Liebe. Meine Lauftechnik und meine motorischen Fähigkeiten sind noch nicht auf dem Niveau, um mit den Besten der Welt mithalten zu können. Aufgrund meines Hamstringrisses und den daraus resultierenden Folgen war es schwierig, ausreichend Laufkilometer zu sammeln und damit grosse Fortschritte zu erzielen. Dennoch bin ich stolz darauf, mich im Vergleich zum letzten Jahr in Wettkämpfen nochmals verbessert zu haben. Im nächsten Jahr plane ich zusammen mit meinem Trainer, mein wöchentliches Laufvolumen zu erhöhen und durch kurze, intensive Intervalle weiter an meiner Laufkoordination und Technik zu feilen - denn Laufen kommt bekanntlich vom Laufen.
Ich freue mich darauf die Learnings aus der Saison 2023 in diesem Jahr umzusetzen und neue persönliche Bestleistungen zu erzielen.
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